"Die verzweifelte Suche nach Sponsoren im Amateurfußball"

titelte der Münchner Merkur über die finanzielle Situation des VfR Garching, der in der Regionalliga Bayern spielt. Ohne die Einnahmen von Sponsoren ist ein geregelter Spielbetrieb unterhalb der Profiligen nur schwer umzusetzen. Rund 70 % der jährlichen Einnahmen werden über Sponsoren generiert. Dabei gibt es viele Möglichkeiten für das Sponsoring: Trikotwerbung und Trikots vom Erima Sportshop, Bandenwerbung, Lautsprecherdurchsagen, VIP Lounges oder Displaywerbung.
Folgende Punkte sollten bei der Suche nach Sponsoren berücksichtigt werden:

1. Die richtige Auswahl der Unternehmen
Ein wichtiger Schritt bei der Sponsorensuche ist die Auswahl potenzieller Sponsoren.
Um die Erfolgschancen bei der Sponsorensuche zu verbessern, sollten vorab Kriterien definiert werden, mit denen die Auswahl der potentiellen Unternehmen für eine Kooperation überprüft werden können. Folgende Kriterien sollten dabei berücksichtigt werden:

- Produkt- und Dienstleistungsbezug:
Wenn die Produkte oder Dienstleistungen einen direkten Bezug zum Fußball haben, sind die Unternehmen ideal.

- Zielgruppenübereinstimmung:
Wenn die Mitglieder- und Zuschauerstruktur den Zielgruppen des Unternehmens entspricht, wird der Verein für Sponsoren interessanter.

- Imageübereinstimmung:
Wenn das Image von Verein und Unternehmen übereinstimmen, steigen die Erfolgsaussichten bei der Sponsorensuche.

-Regionaler Bezug:
Wenn die Unternehmen aus der unmittelbaren Umgebung kommen, steigt die Wahrscheinlichkeit für ein Engagement des Unternehmens.
67 % der klein- und mittelständigen Unternehmen fördern Vereine im direkten Umkreis ihres Standortes, während immerhin noch 40 % das erweiterte Umfeld unterstützen.

2. Der erste Kontakt
Vor dem Erstkontakt mit einem Sponsor ist es besonders wichtig, gründliche Informationen über die potenziellen Partner zu sammeln. Ein wichtiger Grundsatz bei der Sponsorensuche lautet "Informieren und Studieren".
Der Erstkontakt kann durch ein persönliches Gespräch, eine Veranstaltung oder durch den Versand eines Akquisitionsschreibens erfolgen.
Die erfolgsversprechendste Form ist dahei das Akquisitionsschreiben. Das Schreiben hat aber immer nur dann Erfolgschancen, wenn es individuell an einen potenziellen Sponsor angepasst wird.
Besonders der individuelle Nutzen, der sich aus einer möglichen Zusammenarbeit für den Sponsor ergibt, sollte herausgearbeitet werden.
Die Telefonakquisition bietet sich sehr gut ergänzend zu einem Akquisitionsschreiben an. Sich einige Tage nach dem Versand des Briefes oder der E-Mail beim Empfänger zu erkundigen, ob Interesse an dem Sponsoringangebot besteht, zeigt den großen Wunsch einer Zusammenarbeit.

3. Sachsponsoring nutzen
Das Sachsponsoring ist besonders für kleinere Unternehmen eine interessante Möglichkeit und sollte von Vereinen nicht vernachlässigt werden. Das Unternehmen nutzt das kommunikative Potenzial des Vereins, um die Bekanntheit zu steigern oder Kundenkontakte zu pflegen und stellt im Gegenzug Sachleistungen zur Verfügung. Denkbar sind beispielsweise folgende Sachleistungen:
Ein Busunternehmen organisiert die Fahrten zu Auswärtsspielen, ein Automobilhändler stellt den auswärts wohnenden Sportlern Autos zur Verfügung, ein Sportartikelhändler oder ein Modegeschäft stattet die Sportler oder ehrenamtlichen Helfer mit Textilien aus.

4. Der Verzicht auf Exklusivsponsoren
Unterstützt ein einziger Sponsor ein Projekt, spricht man von Exklusivsponsoring. Davon ist im Normalfall abzuraten, da eine zu große Abhängigkeit von den Zahlungen des Unternehmens besteht. Es sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn ein Verein die angebotene Sponsoringsumme nicht annähernd durch einen größeren Sponsorenpool generieren kann. Ist eine Kooperation mit einem Exklusivsponsor sehr attraktiv, sollte eine mittel- bis langfristige Vereinbarung getroffen sowie gemeinsame Ziele vereinbart werden.


Die Suche nach geeigneten Sponsoren ist immer mit viel Aufwand verbunden und sollte nach Rückschlägen nie aufgegeben werden.

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